Ein Neustart.....oder....ich heirate eine Familie

Und dann kamst du...

Ich war verletzt, und so allein,

Ich hab gedacht, das darf nie wieder sein,

Ich dacht', jetzt lebe ich nur für mich allein,

Ich wollt' nie wieder verletzlich sein,

Ich wollt' wieder lieben, aber mein Herz sagte nein,

Ich grub mich oft in meiner Wohnung ein,

Ich wollte vergessen und nutzte den Wein,

Ich resignierte, und dachte, so soll es wohl sein...

Und dann kamst Du...

...und alles war anders !

Ich liebe Dich !






Ich will

Will keine Fessel sein, möcht nur Deinen Träumen lauschen.

Dich mit Sinnlichkeit erfreuen, Deinen Verstand berauschen.

Will kein Mühlstein sein, der Dich zum Meeresboden zieht.

Möcht lieber Wind, in Deinem Segel sein, der Auftrieb gibt.

Will nicht mit meiner Schwermütigkeit, das Herz Dir belasten.

Dich lieber mit viel Humor erfreuen und Dir nehmen die Lasten.

Will nicht, Deine Augen trüben und nur manchmal leise weinen.

Möcht Deine Sonne sein und in das Gesicht Dir hinein scheinen.

Will keinen Mitleidsblick, ich möchte Deine Aufrichtige Meinung.

Dich umgarnen wenn´s nötig ist, bin ne komische Erscheinung.

Will nicht Deinen Mut, sondern mehr Courage Dir noch geben.

Möcht keine Belastung sein und behindern vielleicht Dein Leben.

Will keine Prinzessin sein, wenn Dir das Prinz sein doch mißfällt.

Dich ein bischen halten nur, ein kleines Stück, von Deiner Welt.

Will nichts für mich alleine, werde auch das Letzte mit Dir teilen.

Möcht nur leise an Deiner Seite sein, für immer dort verweilen.

Will auch kein Engel sein, wenn Du doch die Dunkelheit liebst.

Dich mit ruhigen Licht erfüllen, wenn Du mir die Chance gibst.

Will keine Marionette sein, die durch Fäden, sich noch bewegt.

Möcht wirbeln stürmisch, wie ein Wind, der in Dir drinnen fegt.

Will nicht in einem Käfig sitzen, ohne Aussicht auf das Meer.

Dich mit meinen Fantasien begeistern, geb Dich niemals her.

Will nicht, von Deiner Seite weichen, egal was auch geschieht.

Möcht immer nah an dem Herzen sein, das meines so sehr liebt.






Es war einmal ein Herz......

Das schlug 100.000 Mal am Tag - nicht mehr und nicht weniger. Es schlug nun

einmal so viel wie es nötig war. Das Herz war nicht von der gleichen

feuerroten Farbe wie all die anderen Herzen, sondern besaß nur ein schwaches

blassrosa. Das Schlimme war, dass es mit der Zeit immer mehr an Farbe

verlor. Der Lebenskampf hatte es geschwächt, und obwohl es noch nicht sehr

alt war, hatte es schon viele Falten.

Eines Tages war es auf die Idee gekommen, einen Verschlag um sich zu bauen.

So suchte es den härtesten Stein für die Wände, das massivste Holz für das

Dach und den stärksten Stahl für die Tür.

Nur so, dachte das Herz, konnte niemand mehr hinein zu ihm und es verletzen

-

niemand konnte es mehr zerreißen.

Endlich war es sicher.

Nun saß das kleine Herz in seinem Verschlag, lugte hinaus durch die Fugen im

Stein und hörte über sich das Knacken des Holzes. Es war ziemlich dunkel und

kalt, dachte sich das Herz. Aber es schloss einfach die Augen und tat, was

es immer tat - schlagen. 100.000 Mal am Tag. Vor lauter Langeweile zählte

das Herz jeden Schlag mit, bis es ihm überdrüssig wurde. So vergaß es

manchmal einen Schlag zu tun.

Das Herz fragte sich, was es überhaupt noch für einen Sinn hatte zu

schlagen.

Was das Herz vergessen hatte, war, dass es sich zwar in Sicherheit vor allem

Bösen befand, es niemand mehr verletzen und enttäuschen konnte, dass aber

auch niemand mehr hineinkommen würde, der mit ihm lachen täte,

jemand, der Purzelbäume mit ihm schlagen würde und es wärmte.

Nach einiger Zeit fing das Herz an, darüber nachzudenken.

Es merkte, einen fatalen Fehler begangen zu haben. Mit aller Kraft versuchte

es die Stahltür aufzudrücken, doch sie war zu schwer, als dass sie sich

bewegen ließ.

So begann es gegen die Steinwände zu hämmern, doch außer dass sich ein paar

Brocken lösten, passierte nichts. Der Stein war zu gewaltig. Als es sich am

Dach zu schaffen machte, zog es sich nur einen dicken Splitter zu.

Panikartig saß das kleine Herz in seinem selbstgebauten Gefängnis und schlug

mindestens doppelt so schnell wie sonst. Wie konnte es nur den Schlüssel in

all seiner Trauer vergessen? Das Herz verfluchte sich für sein elendes

Selbstmitleid.

Wie gern würde es sich jetzt den Stürmen des Lebens hingeben, sich vor Angst

zusammenkrampfen, vor Freude hüpfen, wenn es nur könnte.

Es schaute durch das Schlüsselloch hinaus in die Welt und sah die anderen

Herzen. Einige waren blass so wie es selbst. Sie schlichen durchs Leben

geduckt und allein. Andere wiederum sprangen in leuchtendem Rot - Hand in

Hand über Stock und Stein, unerschrocken und gestärkt vom anderen.

Doch was das Herz dann sah, ließ es staunen, und es konnte seine Tränen

nicht verbergen. Da lagen Herzen im Staub mit Füßen getreten.

Sie waren weiß und regten sich kaum noch. Sie schlugen vielleicht noch 20

Mal am Tag.

Niemand kümmerte sich um sie, denn auch sie hatten einmal den Schlüssel

ihres Gefängnisses so gut versteckt, dass niemand ihn fand.

Da fühlte das Herz zum 1. Mal, dass es ihm noch gar nicht so schlecht ging.

Noch war es rosa und noch fühlte es etwas. Es musste nur diesen Schlüssel

finden zu seiner Stahltür. So machte es sich auf die Suche und probierte

alle Schlüssel, die es finden konnte. Es probierte sogar Schlüssel, von

denen es von Anfang an wusste, dass sie nicht passen würde.

Nach einiger Zeit merkte das Herz, dass es wieder einen Fehler begangen

hatte.

Es war zu unüberlegt, zu krampfhaft an die Sache gegangen.

Es verstand, dass man das Glück nicht erzwingen kann.

Frei ist man nur, wenn man frei denken kann. Das Herz entspannte sich erst

einmal und beschäftigte sich mit sich selbst. Es schaute in den Spiegel und

begann sich so zu akzeptieren wie es war, blassrosa und faltig.

Es spürte eine wohlige Wärme in sich aufsteigen und eine innere Gewissheit,

dass es auf seine Art und Weise wunderschön war.

So fing es an zu singen, erst ganz leise und schnurrend und nach und immer

lauter und heller, bis es ein klares Zwitschern war, wie das eines Vogels am

Himmel.

Durch den hellen Ton begann der Stein an einer Stelle nachzugeben.

Mit riesengroßen Augen starrte das Herz auf diese Stelle, wo ein goldenes

Schimmern zu erkennen war.

Das Herz traute seinen Augen nicht. Da war der Schlüssel, den es damals mit

in den Stein eingemauert hatte. Das hatte es durch all seinen Schmerz und

Selbstmitleid vergessen und jetzt, wo es den Schlüssel in der Hand hielt,

fiel es ihm wieder ein, wie es ihm vor all den Jahren so sicher erschien,

ihn nie wieder zu brauchen.

Langsam und voller Bedacht, den Schlüssel nicht abzubrechen, steckte das

Herz ihn ins Schloss.

Mit lautem Gequietsche schob sich die schwere Stahltür zur Seite. Das Herz

machte einen Schritt nach draußen, schloss die Augen und atmete tief die

frische Luft ein.

Es streckte die Arme aus, drehte und wendete sich, blickte nach oben und

nach unten und hörte gespannt mal hierhin und mal dorthin.

Das Herz dachte, wie schön das Leben doch sei, machte einige Hüpfer und

begab sich auf den Weg, um Freunde zu finden.

Den 1., den es traf, war eine lustiger Geselle, der das Leben zum Schießen

komisch fand und über 1000 Freunde hatte.

Nachdem das Herz einige Zeit mit ihm verbrachte, mit ihm alle erdenklich

lustigen Sachen anstellte, merkte das Herz, dass diesem Freund einiges

fehlte -

der Tiefgang.

Was war das für ein Freund, mit dem es nur lachen aber nie weinen konnte?

Mit dem es nur durch dick aber nie durch dünn gehen würde.

So zog das Herz weiter, allein, aber reich einer neuen Erfahrung.

Bis es auf eine Gruppe anderer Herzen stieß. Es wurde direkt freundlich in

ihre Mitte aufgenommen.

Es war ein ganz neues Gefühl von Zugehörigkeit.

Da war nun eine große Gruppe, wie eine Familie, die zusammenhielt, wo alle

gleich waren. Jeden Morgen standen sie zusammen auf, tranken den gleichen

Tee, aßen vom gleichen Brot und gestalteten jeden Tag gleich.

Das Herz war glücklich - eine Zeitlang, bis es spürte, dass auch dies nicht

das richtige Ziel sein konnte,

denn auch seinen vielen neuen Freunden fehlte etwas - die Individualität.

In ihrer Mitte gab es keinen Platz für jemanden, der eigenständig war und

sein Leben selbst planen wollte. Also löste sich das Herz auch aus dieser

Verbindung und genoss sein eigenes Leben.

Es ging über 112 Wege, um 203 Kurven und 24 Berge und Täler, bis es an einem

Haus ankam, das mit Stacheldraht umzogen war.

Aus dem Schornstein quoll Rauch, das hieß, dass tatsächlich jemand in diesem

Haus leben würde.

In einem Haus, das nicht einmal Fenster hatte.

Bei dem Anblick fiel dem Herz ein, wie es selbst einmal gelebt hatte.

Wie sehr es damals gehofft hatte, dass jemand ihm helfen würde und doch

niemand sein stummes Flehen erkannt hatte.

Es wusste, dass es ihm aus eigener Kraft gelungen war und es war sehr stolz

darauf.

Aber wie konnte es diesem armen Herzen helfen, aus seinem Verlies zu kommen?

So besorgte sich das Herz eine Drahtschere und versuchte den Stacheldraht zu

durchtrennen. Aber nach einiger Zeit verließen es die Kräfte.

Auch dieses Herz hatte keine Mühe gespart, für sich den stärksten

Stacheldraht zu finden. Obwohl das Herz das andere nicht sah und auch nicht

hörte, sondern nur ahnen konnte, was das für ein Herz war, fühlte es eine

starke Bindung zu ihm.

So grub es ein Loch im Boden unter dem Stacheldraht, um den anderen

wenigstens nah zu sein.

So stand es vor seinem Haus, vor der gleichen dicken Stahltür wie einst

seiner und begann zu reden.

Tagelang, nächtelang stand es einfach nur da und redete.

Es erzählte von seinem Schicksal. Erzählte ihm, was ihm alles in seinem

Leben widerfahren war und es hörte ein Schluchzen hinter der dicken Tür.

Unermüdlich sprach das Herz weiter. Über die lustigen Sachen, die es mit

seinem 1. Freund erlebt hatte, über die Wärme, die es bei seiner Familie

erfahren

hatte und es vernahm ein leises Glucksen von innen. Erst leise, bis es immer

lauter sich in ein gellendes Lachen verwandelte.

Plötzlich sprach das Herz hinter der Stahltür zu ihm.

Es wollte hinaus zu ihm, und es sehen.

Es wollte mit ihm gehen und mehr von dem Lachen und Weinen.

Es wollte sich an seine Schulter lehnen, sich an es drücken und es nie

wieder verlassen.

Das Herz war glücklich, endlich so jemanden gefunden zu haben, aber was

sollte es nur tun?

Wie auch bei ihm früher, wusste das andere Herz nicht mehr, wo es den

Schlüssel versteckt hatte.

So fasste das Herz den Entschluss loszugehen um den Schlüssel zu suchen.

Nur, wo sollte es anfangen?

Es lief ziellos umher, suchte hinter Büschen, auf Bäumen, tauchte in Seen

danach; fragte alle, die seinen Weg kreuzten, aber niemand wusste Rat und

nirgends fand es den Schlüssel.

So ging es mit schwerem Herzen zurück zu der kleinen Hütte. Krabbelte durch

das Loch unterm Zaun, um die schlechte Nachricht zu überbringen.

Doch zu seinem Erstaunen fand es die schwere Stahltür geöffnet.

Wie war das möglich gewesen? dachte das Herz.

Plötzlich hörte es eine freundliche und liebevolle Stimme hinter sich.

Da sah es ein kleines blassrosa Herz stehen mit glühenden Wangen. Ich habe

hier auf dich gewartet sagte das kleine Herz. Ich habe erkannt, dass man es

im Leben nur aus eigener Kraft schaffen kann, aus seinem Gefängnis zu

entkommen. Doch so viel Kraft konnte ich nur durch dich erlangen. Durch

deine Liebe zu mir und meiner Liebe zu dir habe ich den Schlüssel zur Tür

meines Herzens gefunden,

der mir gleichzeitig die Tür meines Verlieses öffnete

Sie nahmen sich an die Hand und gingen von nun an alle Wege gemeinsam, ihr

Herzschlag im gleichen Rhythmus bis an ihr Lebensende.